Heterosis-Effekt durch Rotationskreuzung mit Simbras in Namibia

Gute Muttereigenschaften, spätes Zahnen, Langlebigkeit und gute Milchproduktion

Der Heterosis-Effekt hat diese recht neue Rasse sehr schnell beliebt gemacht, da die besonderen Eigenschaften einer Fleisch- und einer Doppelnutzungsrasse bei den Simbras besonders hervorgehoben wird. Kommerzielle Farmer haben diese Rasse schätzen gelernt.

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Inzwischen sind die Simbra in Namibia ein Begriff geworden und es gibt zahlreiche alte und junge Züchter im Lande. In Otjiwarongo werden die besten Bullen und Färsen von fünf verschiedenen Züchtern unter den Hammer kommen. Foto: Wilckens

Die Simbra-Züchter sind sich einig, dass in der Rasse die besten Eigenschaften der Brahmanen und der Simmentaler vereint und weiterentwickelt wurden. Langlebigkeit, gute Muttereigenschaften, das späte Zahnen der Brahmanen und die gute Milchproduktion der Simmentaler sind in den Simbras vorhanden und machen sie zu einer besonderen Rasse. Der Heterosis-Effekt, eine besonders ausgeprägte Leistungsfähigkeit von Hybriden (Mischlingen), und erhöhte Fruchtbarkeit bei den F1-Simbra-Kreuzungen, konnte in der Weiterentwicklung der Rasse mitgeführt werden und haben die Simbras besonders in der Ochsenproduktion zu einer begehrten Rasse werden lassen. Die Vorteile: Simbras wachsen sehr schnell, setzen früher Fett an und zahnen später, was einen Vorteil bei der Gradierung am Schlachttag ist. In Mastbetrieben werden sogar für Jungtiere Prämien gezahlt, so die Züchter. Eine weitere besondere Eigenschaft sind die guten Muttereigenschaften und der Instinkt, sich und die Nachzucht zu schützen.

Werner und Dagmar Wilckens hatten als junges Farmerehepaar im Jahre 2000 ihre Zweifel, als während eines Farmertages ein bekannter Züchter sie anregte, mit der Simbrazucht zu beginnen. Die Zweifel, ob man mit einem „Bastard“ sinnvoll eine Zucht auf die Beine stellen kann, hielten die Wilckens anfangs davon ab und erst sieben Jahre später wurde der Versuch unternommen, diese Rasse zu züchten. Werner Wilckens Vater Reinhard hatte viele Jahre lang erfolgreich Simmentaler und Brahmanen gekreuzt und dabei immer hochwertige Zuchtbullen angeschafft. Damit war das Fundament gelegt und weil die Bullen der jeweiligen Rasse (Brahman oder Simmentaler) bei den Kreuzungstieren ihre dominanten Eigenschaften hinterließen, wurden ab 2007 nur noch hochwertige Simbrabullen eingesetzt. Die eigene Simbrazucht war geschaffen und aus den „Bastards“ wurde eine „Klasse-Rasse“, denn die Fortschritte waren schon bald deutlich zu sehen. Ähnlich verlief es bei der Familie von Ralf Kretzschmar, die 1991 die ersten Simbrabullen kauften und einsetzten. Drei Jahre später wurden Kretzschmars Tiere beim Zuchtverband registriert.

Die Zucht der Familie von Arthur Bagot-Smith, seit 1986, ist eine der ältesten Simbrazuchten in Namibia, während Frans Jordaan ein sehr junger Züchter ist. Beide Züchter waren vor allem im vergangenen Dürrejahr erstaunt, wie gut die Simbras sich der Trockenheit anpassen konnten. Sehr bekannt sind Hardus und Ansie Breedt mit ihren Tieren, da sie auf zahlreichen Landwirtschaftsmessen mit ihren Simbras nicht nur innerhalb der Rasse, sondern auch bei Interrassen-Wettbewerben sehr erfolgreich waren.

„Unsere Käufer haben an den positiven Resultaten, welche in Form der Nachzucht in Dollar und Cent zu messen sind, den Wert dieser Rasse schätzen gelernt, weshalb sie auch regelmäßig bei der Auktion in Otjiwarongo zugegen sind. Jedes einzelne Tier hat seinen eigenen besonderen Charakter und ist ein Individuum. Simbra sind halt eine klasse Rasse“, betonen die fünf Simbrazüchter.

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Der Bulle Rumbra Quick Mix ist einer der Bullen der auf der Paresis Auktion zum Kauf angeboten wird. Foto: Wayne Southwood

Quellenangabe/Herausgeber:
Namibia Media Holdings Pty Ltd., Windhoek, Co. Reg. No: 77/03366/07

https://www.az.com.na/landwirtschaft/simbra-bastard-oder-klasse-rasse.419817
Weiterführende Informationen zu Züchtungsverfahren
Quellenangabe: http://de.wikipedia.org/wiki/Zucht#Z.C3.BCchtungsverfahren